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Helbok, Prof. Dr. Adolf: Deutsche Volksgeschichte Band 1 und 2

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zu Band I:

Der am 2. Februar 1883 in Hittisau/Vorarlberg geborene, von 1919-1949 an den Universitäten Innsbruck, Berlin, Leipzig und wieder Innsbruck als Ordinarius für Geschichte, Volksforschung und Siedlungsgeschichte lehrtätig gewesene und jetzt in Götzens/Tirol im Ruhestand lebende Prof. Dr. Adolf Helbok hat sich bereits in den dreißiger Jahren mit einem umfangreichen zweibändigen Werk Grundlagen der Volksgeschichte Deutschlands und Frankreichs als Historiker einen Namen gemacht. Die nunmehr von Helbok vorgelegte Deutsche Volksgeschichte stellt sein Lebenswerk dar, in dem er seine umfangreichen Forschungsergebnisse zu einer historischen Gesamtschau zusammengefaßt hat. Packende Darstellung und eigene Sprache, weite Perspektiven und die den greisen Forscher hoch auszeichnende Stoffbeherrschung bis in feinste Einzelheiten hinein geben dem mit reichhaltigem Bildmaterial ausgestatteten Werk einen hohen literarischen und wissenschaftlichen Rang.

Im Rahmen dieser Geschichtsdarstellung geht Helbok mit wissenschaftlicher Unvoreingenommenheit auch den Fragen der Herkunft und des Geblütes nach. Doch hält er sich, wie es dem Historiker geziemt, bei der Behandlung dieser für den Volksforscher unabweisbaren Frage nach den rassischen Eigentümlichkeiten und Erbzusammenhängen Vorurteilen, Wertungen und Einstufungen fern und damit frei von jeder Bindung an den allzu oft sich ändernden Zeitgeist.

zu Band II:

Mit dem Erscheinen des langerwarteten 2. Bandes von Helboks Deutscher Volksgeschichte hat ein Werk seinen Abschluß gefunden, das in der deutschen Geschichtsschreibung einen besonderen Platz einnehmen und viele dankbare Leser finden wird. Die durch eine eigene Sprache geprägte Darstellung bekommt ihren eigenartigen Reiz durch die weiten Perspektiven, aber auch durch eine Fülle von Feinstzeichnungen, die meist übersehene Einzelheiten vermitteln. Wie denn überhaupt dieses Werk auf zwei fest ausgebauten Fundamenten ruht, einerseits auf der lebensgetreuen Darstellung des deutschen Volksmenschen aller Schläge und Stämme, andrerseits auf den Ergebnissen der Genialenforschung, die den Verfasser auf dem Weg über die Erbforschung zu seinen grundlegenden Erkenntnissen geführt hat. Auf dieser doppelten Grundlage gelingt es Helbok, ein lebenswarmes Bild des deutschen Geistes- und Leistungsstrebens zu zeichnen.In weiser Beschränkung behandelt der 2. Band die Zeit vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ersten Weltkrieg einschließlich der Weimarer Nachkriegsepoche, die den Verfasser zu eindeutigen Urteilen veranlaßt, wie er andrerseits auch die Vorkriegszeit einer harten Prüfung unterzieht und auch ihr gegenüber vor unerschrockenen Urteilen nicht zurückschreckt. Die besondere Bedeutung des 2. Bandes liegt in der gründlichen Ableuchtung der ausgedehnten Geniefelder unseres Volkes. Ein nicht minder großes Verdienst ist, daß Helbok unbekümmert um Zeitströmungen und Modeauffassungen an die wertvollen Ansätze der vor 1945 nicht selten prahlerisch und vermessen praktizierten Rassenkunde anknüpft, allerdings nicht an die populärwissenschaftliche, sondern an die Erbforschung Eugen Fischers. Der Volksforscher Helbok kennt darum keine rassischen Wertabstufungen. Und obwohl er die Grundtypen des Westischen, Dinarischen, des Ostischen und des Nordischen für seine Genieforschung übernommen hat, setzt er weder herab noch verherrlicht er den einen oder andern Typus zum Idealtypus. Vielmehr erbringt er mit seiner Genieforschung sogar den Beweis dafür, daß die Höchstbegabten aus stark, aber glücklich gemischtem Erbe hervorgehen.

Im Auf und Ab der Epochen weiß Helbok stets mit gleicher Treffsicherheit und Unmittelbarkeit das Geistes- und Leistungsleben unseres Volkes in Nord und Süd, in Ost und West zu schildern, ob er nun die großen Erbauer des Barock, das musische Gestalten und Erleben in der Wiener Hofburg, die Abstammungslinien der großen Komponisten, Philosophen, Maler, Dramatiker und Organisatoren bald im schwäbischen Raum, bald im östlichen Österreich, in Sachsen oder in Norddeutschland dem Leser vor Augen führt. Und obwohl Helboks Liebe Wien gehört, das das Herzhafte mit dem Geistigen zu lebensvoller Synthese ohne die steife Würde des Nordens mit seinen horizontalen Leistungen verbindet, erreicht die Darstellung mit dem Goethe-Kapitel ihren Höhepunkt. Wie man herausspürt, will der Verfasser damit sagen, daß Goethe nicht der Vergangenheit angehöre, sondern daß ihm die deutsche Zukunft gehören werde, weil die Goethesche Lebensform die vollendete Lebensform des Deutschen überhaupt darstelle.

Im übrigen ist Helbok weit entfernt von jedem Dogmatismus. Dazu ist sein Geschichtsbild zu weiträumig. Doch obwohl er als Geschichtsforscher in großen Räumen denkt, bleibt ihm auf dieser weiten Grundlage das Bewußtsein der großen Kontinuität, des über die Zeiten und Räume hin wirkenden germanischen Lebensund Substanzzusammenhanges als Quelle aller Kraft- und Ideenausstrahlungen erhalten, ja es ist für ihn das Fundament schlechthin. Auf der andern Seite gehört zu den Grundauffassungen des Historikers Helbok der Satz: »Das wahre Bild der Kultur gewinnt man nur an den alltäglichen Erscheinungen.« Und hier steht hinter Helbok eines seiner Werke volkskundlichen Charakters, der Atlas für deutsche Volkskunde, an dem er an führender Stelle mitgewirkt hat. So zeigt er denn, das Barock ebenso wie das Rokoko oder die Biedermeier-Zeit gleichsam im Hauskleid inmitten des täglich benutzten Volksgutes. Und gerade das macht seine Darstellung so farbig, ja fröhlich und beschwingt.

Dem Leser dieses 2. Bandes ist so zumute, als läse er den Schicksalsroman des deutschen Volkes. Er fühlt sich bei allen Höhen und Tiefen, beim Versagen und Wiederaufsteigen diesem deutschen Schicksal auf Gedeih und Verderb über die Zeiten hin verbunden. Die Deutsche Volksgeschichte von Adolf Helbok erfüllt darum den Leser mit Stolz und läßt ihn zuversichtlich in die Zukunft blicken.

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