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Behrends, Arno: Nordsee-Atlantis

Ursachen, Verlauf und Folgen der Atlantischen Kriege

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Wer sich mit der Vorgeschichte Europas beschäftigt, der kommt früher oder später an einem Thema nicht vorbei: Atlantis. In dem vorliegenden Buch Nordsee-Atlantis wird nicht nur durch viele Belege gezeigt, warum die allermeisten Lokalisationstheorien in Wahrheit überhaupt nichts mit dem sagenumwobenen Eiland zu tun haben und warum ausgerechnet der Pastor Jürgen Spanuth richtig lag, als er es in der Nordsee vermutete. Auch die Folgen des Untergangs treten nämlich in den Fokus einer eigenständigen Betrachtung.

In seinem Atlantisbericht – der einzigen direkten Quelle – beschreibt Platon zwar detailliert die Lage der Insel und des dazugehörigen Festlands, es handelt sich aber grundsätzlich um einen Kriegsbericht. Eine gewaltige Streitmacht, heißt es, zog nach der Zerstörung ihrer Heimat übermütig gegen ganz Europa und Kleinasien zu Felde. Die schicksalhaften Naturkatastrophen, von denen Platon erzählt, werden sowohl mit Hilfe der antiken Mythologie als auch durch Ergebnisse der Archäologie, Physik und Geologie rekonstruiert. Schritt für Schritt und in gemeinverständlicher Form entsteht so ein immer klareres Bild von jener Kultur, die um 1200 v. Chr. ihr vorzeitiges Ende fand. 

Wie die unter Pharao Ramses III. in Medinet Habu entstandenen Reliefs und viele weitere wissenschaftlich fundierte Artefakte mit eindrucksvollen Bildern bezeugen, drangen die Völker aus dem Norden bis nach Ägypten vor und besetzten dabei weite Gebiete in Griechenland, dem völlig ausgebrannten Hethiterreich und der Levante. Die letzte und gleichsam gewaltigste Schlacht im Nildelta sollte ein für allemal die Ansprüche auf dessen fruchtbares Ackerland entscheiden. Die Germanen-Atlanter griffen hier von drei Seiten an, nämlich von Syrien im Osten, gemeinsam mit verbündeten Libyern im Westen und – bereit für den größten frühzeitlichen Seekampf überhaupt – mit einer mächtigen Flotte vom Meere aus. 

Es wird gezeigt, warum ihr Schicksal untrennbar mit dem des Abendlandes verbunden ist und welche Auswirkungen die Atlantischen Kriege auf die Völker rund ums Mittelmeer hatten. Hier nämlich begründeten die als ›Nordmeer-‹ oder ›Seevölker‹ bekannt gewordenen Atlanter entweder neue Kulturen oder lieferten entscheidende Impulse beim Wiederaufbau.

Ferner geht das Buch auf zahlreiche weitere, teils zum ersten Mal überhaupt in deutscher Sprache veröffentlichten Forschungsergebnisse zur nordischen Bronzezeit ein. Die Tatsache, daß Atlantis untrennbar mit dem Phäakenland in Homers großen Dichtungen verbunden ist, wurde oft als eindeutiger Beleg gegen den nördlichen Ursprung zitiert. Die Forschung hat hier jedoch in den letzten Jahren Bahnbrechendes geleistet. Ausführlich wird dargelegt, warum die Welt der Odyssee und der Ilias nicht nur nie im Mittelmeerraum gelegen haben kann, sondern auch, warum und wo genau sie sich in Nord- und Ostsee befunden hat. Eine völlig neue, bislang fest verschlossene Tür ureuropäischer Geschichte öffnet sich und offenbart ein gänzlich ungepflügtes Forschungsfeld. Über eine der anderen vorgestellten Erkenntnisse sagte ein Beobachter: »Wenn das stimmt, dann feiert das totgeglaubte Atlantis im Norden seine Wiederauferstehung.«

Im Licht all dieser neuen und alten Belege für den bedeutenden Einfluß von Atlantis und der Atlantischen Kriege auf die Völker der Bronzezeit wird schließlich das Lebenswerk ihres Entdeckers, Jürgen Spanuth, einer kritischen Betrachtung unterzogen. Wo lag Spanuth richtig, wo hat er Fehler gemacht? Außerdem wird die Frage gestellt, warum er trotz allen Fakten und Argumenten in der Öffentlichkeit bis heute als widerlegt gilt. Wer waren die Männer, die ihn und seine Nordsee-Atlantis-Theorie in den fünfziger Jahren mit einer in der deutschen Wissenschaftsgeschichte wohl einmaligen Hetzkampagne zum Schweigen bringen wollten? Erstmals wird dieses Thema auf Grundlage nahezu aller verfügbaren Quellen ausgewertet und posthum ein Skandal der Forschungs- und Meinungsfreiheit wahrhaft kriminellen Ausmaßes enthüllt. Nordsee-Atlantis ist rehabilitiert, und wer sich ernsthaft für die Frühgeschichte unserer Vorfahren interessiert, der lernt hier eine ihrer glorreichsten und gleichzeitig tragischsten Abschnitte kennen.

376 Seiten
Lexikonformat, Leinen, 234 z.T. farb. Abbildungen

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